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Giambologna in Dresden: die Geschenke der Medici

Giambologna in Dresden: the Medici gift Exhibition: 9 September 2006 - 16 April 2007



From the museum website

To mark the opening of the Green Vault, the historical treasure house of the Saxon court, the Green Vault and the sculpture department of the Dresden museums display four exceptional bronze statuettes of the Italian Renaissance. They come from the nucleus of the Dresden Kunstkammer. The four pieces were presented to Elector Christian I in 1587 by Grand Duke Francesco I de Medici.

Anläßlich der Eröffnung des Historischen Grünen Gewölbes präsentieren das Grüne Gewölbe und die Skulpturensammlung im Sponsel-Raum des Neuen Grünen Gewölbes eine Kabinettausstellung mit vier einzigartigen Bronzestatuetten der italienischen Spätrenaissance.

Diese bilden das Herzstück der Bronzensammlung in der Dresdener Kunstkammer. 1587, anlässlich des Regentschaftsantritts von Kurfürst Christian I., gelangten sie als diplomatisches Geschenk des Florentiner Großherzogs Francesco I. de Medici nach Dresden. Geschaffen wurden sie von Giambologna (1529−1608), dem in ganz Europa einflussreichsten Florentiner Bildhauer der Generation nach Michelangelo. Giambologna war berühmt dafür, dass seine bewegten Skulpturen nicht nur eine Hauptansichtsseite hatten, sondern von allen Seiten gleichermaßen schön waren. Das gilt in besonderem Maße für die vier Dresdener Statuetten, welche die fürstlichen Sammler umschreiten oder auch in der Hand drehen konnten, während sie über ihre allegorischen, an der Antike inspirierten Themen philosophierten oder sich an der virtuosen Technik der perfekt gegossenen, fein ziselierten und mit einer lebendigen Patina versehenen Bronzen erfreuten.

Dargestellt sind: der schwerelos emporfliegende Götterbote “Merkur”; der Kentaur “Nessus” – der Deianira, die Braut des Herkules, entführt; eine schlummernde “Nymphe”, der sich vorsichtig ein neugieriger Satyr nähert und schließlich der Kriegsgott “Mars” als kraftvoll den Raum durchschreitende und beherrschende Aktfigur.
Die vier Statuetten beflügelten in Dresden die Berufung italienischer Künstler und wirkten als Inspirationsquelle für Bildhauer bis hin zu Balthasar Permoser. Drei der Bronzen waren Geschenke von Francesco I. de Medici und befinden sich bis heute in Dresden. Der “Mars”, heute im Besitz der Bayer AG, war sogar ein persönliches Geschenk des Künstlers an den sächsischen Kurfürsten. Als kostbare Leihgabe macht er es, zusammen mit orientalischen Kostbarkeiten aus der Rüstkammer und den ersten chinesischen Porzellanen aus der Porzellansammlung möglich, das für die Kunstsammlungen in Dresden so folgenreiche Fürstengeschenk aus Florenz erstmals seit fast hundert Jahren als Ganzes zu erleben.