Einige an Medien der Sichtbarkeit orientierte ‚turns‘ und die Etablierung – insbesondere in den englischsprachigen Geisteswissenschaften – eines dezidierten Forschungsfeldes ‚visual culture‘ haben dazu geführt, dass disziplinäre Grenzen zwischen Kunstgeschichte und diversen Nachbarwissenschaften zunehmend transparent geworden sind. Die traditionelle Nähe zu literaturwissenschaftlichen Perspektiven und die regelmäßig erfolgreiche Kooperation von Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte auf dem Gebiet der Niederlandistik sind dabei ein wenig aus dem Blickfeld geraten. Das Symposium strebt an, eine neue Diskussion über überlappende Foschungsperspektiven der beiden Disziplinen anzuregen, die Ergebnisse älterer Studien zu Text-Bild-Relationen, zur Narratologie und zur Emblematik fortschreibt und mit neuen Erkenntnissen der ‚visual studies‘ verknüpft.
Symposium program
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Thursday 1 October
9.30 Uhr
Begrüßung
Maria-Theresia Leuker, Köln
Stefan Grohé, Köln
Sektion I: Visualität als Signum der Moderne
10.00 Uhr
Erich Kleinschmidt, Köln: Titel wird noch bekannt gegeben
10.40 Uhr
Peter Bexte, Köln: Krisen der Anschauung?
11.20 Uhr
Thomas Ketelsen, Dresden: Der panoramische Blick im 16. Jahrhundert. Eine Annäherung auf den Spuren von Roland Barthes
Lunchpause
Sektion II: Die Praxis des Visuellen
13.30 Uhr
Stefan Grohé, Köln: Sehen im Gleichgewicht. Ordnungsvorstellungen in der niederländischen Malerei
14.10 Uhr
Maria-Theresia Leuker, Köln: ‚Der blinde Seher von Ambon‘. Curiositas in den naturkundlichen Werken des Georg Everhard Rumphius
14.50 Uhr
Bettina Noak, Berlin: Auctoritas und Imagination. Sichtweisen in Olfert Dappers „Naukeurige beschrijvinge der Afrikaensche gewesten“ (1668)
Kaffeepause
Sektion III: Die Rhetorik des Visuellen
16.00 Uhr
Arie Jan Gelderblom, Utrecht: Text, Body, Stone. A few Considerations on Literature, Architecture, and the human Body
16.40 Uhr
Claudia Fritzsche, Hannover: Kleine Geschichten und Große Geschichte. Erzählung in der niederländischen Stillebenmalerei des 17. Jahrhunderts
18.00 Uhr
Abendvortrag:
Hans-Joachim Raupp, Bonn: Sichtbare und unsichtbare Welten – nach der Natur und aus der Fantasie
Friday 2 October 2009
Sektion IV: Die Moral des Visuellen
9.00 Uhr
Nils Büttner, Stuttgart: Von Malern und Philosophen. Rubens, Vermeer und die Kunstgeschichte
9.40 Uhr
Jürgen Pieters, Gent: The Consolations of Reading. On Blindness and Insight
10.20 Uhr
Almut Pollmer, Münster: „Invallende Ghedachten“. Gemälde als Gelegenheiten reformierter Meditation
Lunchpause
Sektion V: Die Macht des Visuellen
12.00 Uhr
Lia van Gemert, Amsterdam: To see is to feel. The Politics of Visuality in Early Modern Dutch Literature
12.40 Uhr
Tanja Michalsky, Berlin: Mimesis und Maskerade. Zur Reflexion visueller Macht in den „Sprichwörtern“ und „Kinderspielen“ von Pieter Bruegel d.Ä.
13.20 Uhr
Denise Daum, Trier: Die ,gemalte Kolonie‘. Albert Eckhouts Kopenhagener Gemäldezyklus
Kaffeepause
Sektion VI: Die Technik des Visuellen
15.00 Uhr
Karin Leonhard, Eichstätt/Rom: Weiße Erde, oder: Wann beginnt die Sichtbarkeit?
15.40 Uhr
Frans Willem Korsten, Leiden: Becoming Aware: Technical Innovations, Literalness and the Theatricality of the World
16.20 Uhr
Wibke Larink, Hamburg: Zwischen Kunst und Naturwissenschaft. Die Bilder der niederländischen Anatomen Frederik Ruysch (1638-1731) und Godefridus Bidloo (1649-1713)
17.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten: visualitaet.koeln@googlemail.com
Ort: Hauptgebäude der Universität zu Köln, Hörsaal XVIII