CODART, Dutch and Flemish art in museums worldwide

Ein Fest der Sinne: niederländische Malerei und Graphik des 17. Jahrhunderts

A feast for the senses: Dutch paintings and prints of the 17th century Exhibition: 16 December 2007 - 22 June 2008

Floris van Schooten, Breakfast still life with cheese. Wuppertal, Von der Heydt-Museum

Floris van Schooten (1580/88-1656), Breakfast still life with cheese
Wuppertal, Von der Heydt-Museum

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Wenn heute die Rede auf die bedeutenden “Alten Meister” kommt, verbinden die meisten Kunstfreunde damit die großen Künstler des 17. Jahrhunderts: Rembrandt, Ruisdael, van de Velde. Das Von der Heydt-Museum besitzt einen großen Schatz an bedeutenden Werken aus dieser Zeit, die wir nun in einer speziellen Auswahl vorstellen möchten.
Unsere Ausstellung verfolgt die großen Entwicklungen im “goldenen Zeitalter” der niederländischen Malerei und Graphik des 17. Jahrhunderts. Ausgehend vom Manierismus flämischer Meister um 1600 zeigt sie die allmähliche Hinwendung zu einem sinnesbetonten Realismus. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Haarlem mit Jan van Goyen und Salomon van Ruisdael ein wichtiges Zentrum der neuen atmosphärischen Landschaftsauffassung. Diese “tonale” Richtung übernahmen Hans Goderis und Jan Porcellis in die Marinemalerei.

Die zunehmende Spezialisierung der niederländischen Künstler wird vor allem in der Stillebenmalerei deutlich. Bedeutende Beispiele von Floris van Schooten, Willem Gabron und Frans Ykens führen die verschiedenen Richtungen des “monochromen” Stillebens, des so genannten “Frühstücksstillebens” und des Prunkstillebens vor Augen. Auch versammelt unsere Ausstellung eine Reihe von Genrebildern, welche in der typischen Manier des 17. Jahrhunderts Darstellungen des täglichen Lebens mit symbolischen Anspielungen auf Tugend und Laster bzw. mit Vanitas-Hinweisen auf die Vergänglichkeit des Lebens verbinden.

Der künstlerische Einfluss Italiens führte in der holländischen Malerei zu speziellen Themen und stilistischen Ausprägungen: Hierzu gehören z. B. die im Umfeld der Utrechter Caravaggisten entstandenen Bilder von Hirten in arkadischer Umgebung. Kennzeichnend für die Landschaftsmalerei der so genannten Italienisanten sind betont südliche Lichtstimmungen und antike Ruinenmotive.

Begleitend und ergänzend zu den Gemälden zeigen wir eine umfangreiche Auswahl an Graphiken, u. a. mit Bauernthemen, Landschaftsschilderungen und Tierdarstellungen. Einen eigenen Schwerpunkt bilden hierbei die Radierungen von Rembrandt und den Künstlern aus seinem Umkreis, Ferdinand Bol, Jan Lievens und Jan Georg van Vliet. Die besondere Meisterschaft der holländischen Malerradierer zeigt sich in der Gestaltung ausdrucksvoller Hell-Dunkel-Kontraste und feiner atmosphärischer Zwischentöne.