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Fürstlich eingerichtet: gülden Leder und Delffsch Porcellain im Schloss Oranienbaum

Princely furnishings: gold leather and Delft porcelain in Schloss Oranienbaum Exhibition: 16 June 2007
Schloss Oranienbaum – nördlicher Schlossflügel und Pavillon nach der Restaurierung
Detail der Goldledertapete
Delfter Doppelkürbisvase
Vergoldete Boisserien im Ledertapetensaal

From the museum website

Der kostbar eingerichtete Ledertapetensaal gehört zu den wenigen original erhaltenen Räumen aus der Zeit der Erbauerin des Schlosses Oranienbaum, der mit dem Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau verheirateten Prinzessin Henriette Catharina von Oranien-Nassau (1637-1708).

Der Abschluss der Restaurierungsarbeiten des nördlichen Schlossflügels mit dem darin befindlichen Ledertapetensaal und des nördlichen Pavillons ist ein erster Meilenstein auf dem lang währenden Weg der Restaurierung des Schlosses. Für diesen ersten Bauabschnitt hatten Ihre Majestät die Königin der Niederlande und der damalige Bundespräsident Johannes Rau im Jahr 2002 die Schirmherrschaft übernommen.

Die Restaurierung der Ledertapeten und der übrigen Ausstattung, die großzügig vom World Monuments Fund und der Oetker-Stiftung finanziert und von einem internationalen Beirat begleitet wurde, wird für zukünftige Restaurierungen von Ledertapeten beispielgebend sein.

Die diesjährige Ausstellung stellt gleichsam eine Fortsetzung der im Jahr 2003 präsentierten Landesausstellung Oranienbaum – Huis van Oranien dar. Sie wird von den zwei Schmuck- bzw. Einrichtungselementen im Ledertapetensaal bestimmt; zum einen die Ledertapete und zum anderen die Delfter Fayence. Beides sind charakteristische Elemente holländischen Rauminterieurs. Von beiden Objektgruppen werden kostbare Exemplare mit Leihgaben u.a. aus den Dresdner Kunstsammlungen Schloss Pillnitz, dem Gemeentemuseum Den Haag und dem Drents Museum, Assen ausgestellt.

Gleichsam als Hauptexponat dient der mit niederländischen Ledertapeten vom Ende des 17. Jahrhunderts und mit reich ornamentierten hölzernen Boisserien ausgestattete Saal im nördlichen Flügel. Auf den zahlreichen Konsolen und dem Kaminsims war ursprünglich eine reiche Sammlung an holländischen und Frankfurter Fayencen aufgestellt. Mit Mitteln der Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches und des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt wurde es möglich, für die seit dem Zweiten Weltkrieg verschollenen Fayence-Gefäße wertvolle analoge Stücke im Kunsthandel zu erwerben und damit die Einrichtung des Raumes zu vervollständigen.

Die Schirmherrschaft übernahm dankenswerterweise S. E. der Botschafter der Niederlande Peter van Wulfften Palthe. Anlass für die Ausstellung ist die Fertigstellung der umfassenden Restaurierung des Ledertapetensaals.