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Suermondt-Ludwig-Museum Aachen acquires portrait by Hans von Aachen (1552-1615), court painter to Emperor Rudolf II

In October 2008, an exceptional painting by Hans van Aachen was auctioned at Sotheby’s in London. It is a portrait of the Delft-born goldsmith Jacques Bilivert (1550-1603). The two artists met in 1585 in Florence, where they became befriended. The portrait was painted during this time.

The museum will host a big international exhibition dedicated to the artist in March 2010, after which the exhibition will travel to Prague and Vienna.

From the museum press release, 19 February 2009

Das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum erwirbt ein Gemälde von Hans von Aachen (1552-1615), dem Hofmaler von Kaiser Rudolf II.

Als im Oktober 2008 bekannt wurde, dass ein außergewöhnliches Werk des Malers Hans von Aachen auf einer Auktion bei Sotheby’s in London angeboten würde, setzte der Direktor des Aachener Museums Peter van den Brink alle Hebel in Gang. Durch die großzügige und tatkräftige Unterstützung privater und institutioneller Mäzene konnte das Bild nun von einem Mittelsmann im Dezember in London erworben werden.

Der Kauf auf Auktionen ist verhältnismäßig günstig, da im Kunsthandel hohe Preisaufschläge üblich sind. Jedoch ist es schwierig, Geldgeber schnell genug zu überzeugen, besonders wenn es sich um öffentliche Institutionen handelt, die sich durch Gutachter absichern müssen. Aufgrund der großen Preissteigerungen der letzten Jahre für außergewöhnliche Altmeister-Bilder im Kunsthandel und -markt ist die Erwerbung ein besonderer Glücksfall.

Die Kulturstiftung der Länder in Berlin, die Peter & Irene Ludwig-Stiftung, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Land NRW und der Museumsverein Aachen schenken nun dem Aachener Museum ein Porträtgemälde des rheinischen Renaissancemalers Hans von Aachen (1552-1615).

Die Aachener Gemäldegalerie besaß noch kein Werk des Künstlers, dessen Familie aus Aachen stammte, obwohl er selbst in Köln geboren wurde. Das Gemälde von Hans von Aachen schließt endlich eine empfindliche Lücke in den Beständen der Aachener Museen.

Das Bild zeigt einen Freund des Künstlers. Hans von Aachen lernte den aus Delft gebürtigen Goldschmied Jacques Bilivert (Delft 1550 – 1603 Florenz) 1585 bei seinem Aufenthalt in Florenz kennen. Ausgebildet in den Rheinlanden, die zu dieser Zeit als künstlerisch provinziell galten, hatte Von Aachen sich erst wenige künstlerische Meriten erworben. Florenz hingegen gehörte damals wie heute zur Pilgerstätte für alle, die an der Kunst der Renaissance interessiert waren. Obwohl er ein Fremder war und noch unbekannt, erhielt Hans von Aachen einen prestigeträchtigen Auftrag. Er durfte ein repräsentatives Bildnis des kunstsinnigen Fürsten Francesco de’ Medici malen, das sich noch heute in den Appartamenti Reali im Palazzo Pitti in Florenz befindet. Offenbar half ihm Bilivert, der Goldschmied des Fürsten, diesen Auftrag zu erhalten. Das nun für Aachen erworbene Bildnis des Freundes entstand zur gleichen Zeit wie das Gemälde des Medici-Fürsten. Hans von Aachen übte um 1600 auf die Künstler nördlich der Alpen einen großen Einfluss aus.

Das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen als Herkunftsort der Familie Von Aachens ist durch seine Lage in der Euregio an der Nahtstelle zwischen Deutschland und den Niederlanden ein idealer Ort für den Erwerb des Bildes. Die kulturelle Identität Aachens wird durch den Rückbezug auf die Geschichte in einer zukunftsträchtigen Weise gestärkt.

Im März 2010 wird dem Künstler in Aachen die erste große internationale Ausstellung gewidmet, die anschließend in Prag und Wien gezeigt werden wird.